Ruinierter Orgasmus: Folter am Rande der Lust

Von Erotik-Magazin
Ruinierter Orgasmus: Folter am Rande der Lust

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"Alle Lust will Ewigkeit" - schreibt der deutsche Philosoph Friedrich Nietzsche. Alle Personen, die bereits einer Orgasmus Folter ausgesetzt wurden, wissen aber: Das stimmt nicht.

Denn die meisten Leute wollen während dem Sex irgendwann zum Höhepunkt kommen. Für BDSM Anhänger liegt die Freude gerade im Gegenteil.

Ein ruinierter Orgasmus lässt die Person weiterhin erregt, sodass es körperlich und geistig schmerzvoll werden kann. Für jeden Dom oder Domina ist die Orgasmus Folter eine gelungene Möglichkeit, ihren Sub entsprechend zu "verwöhnen".

Das ganze hat aber weitere Vorteile: Wenn die einzelnen Orgasmen ruiniert werden, so staut sich die Erregung immer weiter an. Wenn du deinen Partner dann nach einigen Malen endlich kommen lässt, so kannst du mit einem richtig starken Orgasmus rechnen, den dein Partner nicht so schnell vergessen wird.

Genau deswegen eignet sich die Orgasmus Folter nicht nur im BDSM, sondern auch für Vanilla Paare, die die Folter nutzen, um einen ganz besonderen Höhepunkt erleben zu wollen. Das bezeichnet man dann aber als Edging.

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Lusttropfen deuten auf einen vorstehenden Orgasmus an.

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Wie funktioniert ein ruinierter Orgasmus?

Ein ruinierter Orgasmus ist im Grunde genommen, wenn du kurz vor dem Höhepunkt bist – also wirklich kurz davor – und dann die Stimulation abrupt stoppt oder so verändert wird, dass der Orgasmus nicht die erwartete Befriedigung bringt. Stell dir vor, du bist auf dem Gipfel eines Berges, bereit, die Aussicht zu genießen, und plötzlich zieht Nebel auf. Du bist oben, aber die Belohnung, die Aussicht, bleibt dir verwehrt.

Das Ganze ist eine Art Spiel mit Kontrolle und Macht. Es kann als eine Art von Folter gesehen werden, besonders in BDSM-Kontexten, wo es darum geht, Macht und Kontrolle auf eine Weise auszuüben, die sowohl psychologisch als auch physisch intensiv sein kann. Durch das Manipulieren des Orgasmus wird eine intensive emotionale Reaktion hervorgerufen, die von Frustration bis hin zu einem starken Verlangen reichen kann.

Die Idee dahinter ist nicht unbedingt, jemandem etwas Schlechtes zu tun. Es geht viel mehr darum, mit den Grenzen von Lust und Befriedigung zu spielen und das Erlebnis auf eine ganz neue Ebene zu heben. Es kann auch eine Art sein, Vertrauen und Verbindung in einer Partnerschaft zu vertiefen, da es ein ziemliches Verständnis und Einfühlungsvermögen erfordert, um es richtig zu machen.

Es ist definitiv nicht jedermanns Sache, aber für diejenigen, die ein bisschen mit den dynamischeren und psychologischen Aspekten der Sexualität experimentieren wollen, kann es eine spannende und lohnende Erfahrung sein!

Praktische Tipps für eine Orgasmus Folter.

Wenn du und dein Partner bereit seid, die Orgasmus Folter auszuprobieren, gibt es einige praktische Tipps, die euch helfen können, das richtige Timing und die Technik zu meistern. Es geht darum, die Stimulation genau im richtigen Moment zu stoppen oder zu verringern, um den Höhepunkt zu „ruinieren“. Folgendes solltet ihr dabei beachten:

Verstehe die Signale: Zuerst ist es wichtig zu lernen, wie du die körperlichen Anzeichen erkennen kannst, die darauf hindeuten, dass dein Partner kurz vor dem Höhepunkt steht. Achte auf verstärktes Stöhnen, beschleunigte Atmung, angespannte Muskeln, oder andere körperliche Reaktionen.

Timing ist alles: Das Timing ist der entscheidende Faktor beim ruinieren Orgasmus. Du musst die Stimulation genau in dem Moment stoppen oder stark reduzieren, kurz bevor dein Partner den Höhepunkt erreicht. Dies erfordert etwas Übung und genaues Beobachten.

Technik anpassen: Je nachdem, welche Art von Stimulation du verwendest (manuell, mit Spielzeug, oral etc.), musst du vielleicht die Technik anpassen. Zum Beispiel:

Manuelle Stimulation: Lass deine Bewegungen langsamer und weniger intensiv werden, bis du ganz stoppst.

Oral: Reduziere den Druck und die Geschwindigkeit deiner Bewegungen oder höre abrupt auf.

Mit Spielzeug: Schalte das Spielzeug aus oder verändere die Einstellungen, um die Intensität zu verringern.

Kommunikation: Sprich währenddessen mit deinem Partner. Manche Menschen finden es hilfreich, wenn während des Akts gesprochen wird, um die Intensität zu steuern. Du kannst zum Beispiel fragen, wie nah sie dem Höhepunkt sind, und das als Anleitung nutzen. Benutze aber keinen dirty Talk, denn allein dadurch kannst du einen Orgasmus einleiten.

Bleibe aufmerksam: Nachdem du die Stimulation gestoppt hast, bleibe aufmerksam. Manchmal kann selbst das kleinste Zucken oder eine zufällige Berührung den Orgasmus auslösen.

Wiederholen: Ruinierte Orgasmen können auch mehrmals in einer Session durchgeführt werden, was die Intensität des endgültigen Höhepunkts steigern kann.

Was geht im Kopf der gefolterten Person vor?

Stell dir vor, du bist auf einer Achterbahn der Gefühle und das ziemlich buchstäblich. Bei der Erfahrung eines ruinierten Orgasmus startest du mit einer riesigen Portion Vorfreude und Aufregung. Du weißt, dass etwas Intensives und vielleicht auch ein bisschen Verbotenes passieren wird. Diese Mischung aus Nervosität und Erwartung peppt das Ganze schon von Anfang an ordentlich auf.

Dann kommt der Moment, in dem die Stimulation abrupt endet – genau dann, wenn du kurz vor dem Höhepunkt stehst. Das ist wie ein plötzliches Aufwachen aus dem besten Traum. Total verwirrend, oder? Diese Unterbrechung wirft dich in ein Meer aus Frustration, weil der heiß ersehnte Höhepunkt einfach nicht stattfindet. Es fühlt sich an, als würde jemand den Stecker ziehen, gerade als der Lieblingssong seine Crescendo erreicht.

Dieses Spiel mit der Kontrolle – oder besser gesagt der Machtlosigkeit – kann psychologisch super intensiv sein. Du bist plötzlich nicht mehr der Kapitän auf deinem eigenen Schiff, und das Gefühl, dass jemand anders das Ruder übernimmt, kann von prickelnd bis herausfordernd reichen.

Wenn das Ganze ein paar Mal wiederholt wird, schärfen sich deine Sinne zunehmend. Jede kleine Berührung oder jedes Flüstern kann plötzlich wie unter einem Vergrößerungsglas erscheinen. Und dann, wenn nach mehreren Anläufen der "echte" Orgasmus endlich durchbricht, ist das wie eine Befreiung. Die gesamte aufgebaute Spannung und Frustration entladen sich in einem überwältigenden Höhepunkt, der dich alles um dich herum vergessen lässt.

Nach diesem intensiven Hoch kommt das Tief – die Nachwirkungen. Manche fühlen sich ihrem Partner danach näher denn je, voller Liebe und Verbundenheit, während andere vielleicht etwas Zeit brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Hier zeigt sich, wie wichtig es ist, dass ihr euch danach Zeit füreinander nehmt, offen über eure Gefühle sprecht und euch gegenseitig unterstützt.

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Langsam Druck steigen bis kurz vor den Höhepunkt.

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Zusammenfassung: So wirst du zum Folterer.

Beim Sex hängt Folter immer mit einer lustvollen Erregung zusammen. Während es für die meisten Menschen etwas unintuitiv vorkommt, Orgasmen zu vermeiden, kannst du damit deinem Partner eine Menge Lust verschaffen.

Für viele Subs fühlt sich der Schmerz eines ruinierten Orgasmus erniedrigend an. Und das gefällt ihnen. Wenn du es schaffst, das Spiel zwischen Schmerz und Erregung zu halten, wird die Orgasmus Folter für euch beide etwas schönes sein. Also, probier es aus.

BDSM Lexikon